Handy-Sitter

Undercover unterwegs, so geht’s (insbesondere interessant für investigative Journalisten):

FB_K5_2Kürzlich hatten wir hier beim Akkuraten Widerstand einen Handy-Tausch-Tag angeregt, um ein bisschen Fake-Daten gegen Überwachung zu erzeugen. Wir haben diesen Gedanken noch ein Stück weiter gesponnen.

Angenommen, ein investigativ tätiger Journalist möchte sich für ein paar Tage mit einem Informanten treffen, um einen großen Stapel brisanter Dokumente durchzuarbeiten. Treffpunkt wäre zum Beispiel eine abgelegene Datscha in Brandenburg.

Um dort nicht überwacht zu werden, könnten Journalist und Informant nun ihre Smartphones und ähnliche Geräte zuhause lassen. Es würde aber auffallen, wenn die Geräte und damit vermeintlich ihre Nutzer mehrere Tage inaktiv sind und nicht dem üblichen Kommunikations- und Bewegungsmuster entsprechen. Das wäre sogar sehr verdächtig; insbesondere wenn die Beteiligten schon einmal in irgendeiner Form auf einem digitalen Kanal miteinander in Kontakt standen und jetzt beide gleichzeitig abgetaucht wären.

Als Lösung empfehlen wir den Handy-Sitter. Das ist ein für besagten Zeitraum angestellter Mitarbeiter (oder wenn vorhanden ein Freund/Nachbar), der mit Smartphone, Tablet oder/und Notebook des Journalisten unterwegs ist und dessen typisches digitales Profil imitiert. Der Handy-Sitter besucht die selben Cafés, Geschäfte und ähnliches. Er ruft Familie und Freunde des Journalisten an. Er twittert vorgeschriebene Tweets über den Account des Journalisten und so weiter.

Fazit: Während der Journalist und sein Informant in Brandenburg an einer heißen Story sitzen, detektieren die Überwachungssysteme ihre vermeintliche Anwesenheit im gewohnten Umfeld ohne weitere Auffälligkeiten.

 

 

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