Foodporn

Täglich stellen Millionen Menschen Fotos ihrer Speisen und Getränke ins Netz. Warum tun sie das? Mein erster Gedanke – zugegeben – lautete: Tja, den Leuten hat’s wohl stramm in die Petersilie gehagelt. Aber diese Erklärung ist erstens eine bloße Behauptung und zweitens unbefriedigend. Und selbst von mir geschätzte Leute bei Twitter zum Beispiel, denen ich sowohl ein gewisses Maß an Intelligenz wie auch Stil unterstelle, tun es. Was also ist da bloß los? Na dann, mal schauen, was das Netz dazu liefert:

Eine Nachrichten-Community-Seite von wahrscheinlich erheblicher Irrelevanz und Der Freitag melden die These, dass als Ursache wohl Essstörung in Frage käme. Ohne es begründen zu können, aber: Das glaube ich nicht. Bei der Masse an Foodporn postenden Leuten müssten ja rund drei Viertel der Bevölkerung essgestört sein.

Keine Erklärung, aber einen bemerkenswert sinnlosen Info-Text liefert die Facebook-Seite „Foodporn„. Zitat: „Jeder liebt es, jeder braucht es jeder macht es: Essen (um zu leben). Auf dieser Facebook Seite werden euch Zahlreiche Bilder gezeigt die leckeres, fantastisches und optisch ansprechendes Essen zeigen.“

Hier dann anscheinend ein wissenschaftlich ernstzunehmenderer Beitrag mit einem anderen Erklärungsansatz: Wer sein Essen vor dem Verzehr fotografiert und ins Netz lädt, dem schmeckt’s besser. Ich habe das noch nie probiert, glaube es nicht und werde mich dem Selbstversuch verweigern.

Noch eine Überlegung meinerseits dazu: Vielleicht handelt es sich um eine Art archaischen Reflex. Man könnte sich die Analogie zu einem Jäger denken, der nach erfolgreichem Beutezug der Sippe zuhause seine Beute präsentiert. Möglicherweise ist Foodporn die Beutepräsentation der Neuzeit. Oder die Leute drücken unbewusst Potenz aus im Sinne von: „Seht her, welch köstliche Nahrung ich organisieren kann.“ Der Absender empfiehlt sich also als guter Ernährer, sprich potenziell eine gute Partie für die Zeugung von Nachwuchs. Aber das ist natürlich reine Spekulation.

Fazit: Nach einer Viertelstunde Recherche im Netz bleibt die Ausbeute überschaubar. Ich bin auch nicht schlauer und die Sache wird mir vorerst als eines der großen Rätsel des Internet erhalten bleiben. Ich bin gespannt, wann sich die ersten psychologischen Forschungsarbeiten dieser Symptomatik widmen. Ansonsten wäre ich allen Foodpornern dankbar, die beschreiben können, warum sie es tun und welche positiven Gefühle damit verbunden sind. Gerne Kommentare dazu!

[flattr user=“bukowski“]

Ein Gedanke zu „Foodporn

  1. Sondermann Wolfgang

    Wenn man die Zeilen lesen tut nichts als die Zeilen,dann versteht man was Rache eines Ehemaligen Haeftling ist.
    Der noch.wie lange warten wird,um Sie zuvollenden?Geistig und Real intressiert doch nur den der Gesund ist bei der Nahrungsaufname,weil er doch sonst nur zur selbigen werden wuerde.In diesem Sinne.lasst euch schmecken!!!

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